Kryptorchismus ist eine Erkrankung bei männlichen Katzen, bei der einer oder beide Hoden nicht in den Hodensack eindringen können. Der Begriff Kryptorchismus kommt von den griechischen Wörtern kryptos, was „verborgen“ bedeutet, und orchis, was „Hoden“ bedeutet.
Normalerweise entwickeln sich die Hoden in der Nähe der Nieren im Bauchraum und steigen im Alter von zwei Monaten in den Hodensack ab. Bei manchen Katzen kann dies später, jedoch seltener, nach einem Alter von sechs Monaten auftreten. Sind die Hoden im Hodensack nach zwei bis vier Monaten nicht mehr tastbar, besteht der Verdacht auf Kryptorchismus.
In den meisten Fällen verbleibt der Hodenhochstand im Bauchraum oder im Leistenkanal, dem Durchgang durch die Bauchdecke in den Genitalbereich. Manchmal liegt der Hoden direkt unter der Haut in der Leistengegend zwischen Leistenkanal und Hodensack.
Wenn der Hoden im Bauch verbleibt, ist er von außen nicht zu ertasten. Um die genaue Lage zu bestimmen, können eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens oder Röntgenaufnahmen verwendet werden, dies wird jedoch nicht oft vor der Operation durchgeführt. Typischerweise bleibt nur ein Hoden erhalten, was als einseitiger Kryptorchismus bezeichnet wird. Wenn eine Katze scheinbar keine Hoden hat, aber männliches Verhalten zeigt, kann ein Hormontest namens hCG-Stimulationstest durchgeführt werden, um festzustellen, ob sie bereits kastriert wurde. Alternativ kann ein Tierarzt sechs Wochen nach der Kastration nach Penisstacheln suchen, die verschwinden.
Kryptorchismus betrifft weniger als 2 % der Katzen und kann häufiger bei reinrassigen oder reinrassigen Katzen wie Perserkatzen, Himalaya-Katzen und Ragdoll-Katzen auftreten. Es scheint vererbt zu sein, aber die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt.
Die häufigsten Anzeichen von Kryptorchismus sind Markierungsverhalten (Sprühen) des Männchens, katzenassoziierte Gerüche und Aggression. Bei Katzen kommt es seltener zu Hodenkrebs und Komplikationen im Zusammenhang mit Kryptorchismus als bei Hunden. Eine Komplikation ist die Torsion des Samenstrangs (Verdrehung auf sich selbst), die plötzliche und starke Bauchschmerzen verursachen kann.
Die Behandlung von Kryptorchismus besteht in der Kastration beider Hoden, auch wenn nur einer nicht abgestiegen ist. Bei einer Operation wird ein Einschnitt in den Bauch oder Leistenkanal vorgenommen, um den zurückgebliebenen Hoden zu lokalisieren und zu entfernen.
Zusammenfassend ist Kryptorchismus eine Erkrankung, bei der einer oder beide Hoden nicht in den Hodensack absinken. Die Diagnose kann durch körperliche Untersuchung oder bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen erfolgen. Die genaue Ursache des Kryptorchismus ist nicht vollständig geklärt, es scheint jedoch, dass er vererbt wird. Die Behandlung umfasst die Kastration beider Hoden.